Linda Hentschel: Das gefährdete Sehen oder das Gefährdete sehen?

Krieg, Gewalt und Sichtbarkeitsverhältnisse seit 9/11

Postcapital. Archive 1989 – 2001, Exhibition view, WKV Stuttgart, 2008

Donnerstag, 18. Dezember 2008, 19 Uhr

Postcapital. Lecture series, Workshops, Film program December 2008 – January 2009
Dieser Vortrag untersucht die aktuelle westliche Bilderpolitik in Zeiten von Krieg und Terror und liest diese Visualisierungen unter anderem mit Ausführungen von Jacques Derrida, Michel Foucault und Judith Butler.Spätestens seit den Terroranschlägen des 11. September und den anschließenden Kriegen ist die alte Frage danach, wie viel Gewalt und Gräuel medial zu sehen gegeben werden sollen, wieder hochaktuell. Ich richte meinen Blick auf massenmediale Darstellungen von Krieg und Gewalt der letzten zwei Jahrhunderte und diskutiere, wie mittels Bilderpolitiken trans/nationale Sicherheitsgemeinschaften konstruiert werden. Mich interessiert daran die Frage nach einer visuellen Verantwortung, die sich weder einer konservativen Zensur unterordnet, noch einer naiven Schaulust hingibt oder im neoliberalen „anything-goes“ verliert. Es ist der Versuch einer Ethik der Visualität.

Bio
Dr. phil., Studium der Kunstgeschichte, Medienwissenschaft, Kulturwissenschaft und Romanistik in Marburg und Montpellier. 2001-2008 wissenschaftliche Assistentin an der Universität der Künste Berlin, 2009-2011 Gastprofessorin an der Kunsthochschule Weißensee. Arbeitsschwerpunkte: Geschichte der optischen Medien und der visuellen Wahrnehmung, Foto- und Filmtheorie, Medien und Gewalt, Raumwissenschaften, Geschichte der Pornografie, Kulturwissenschaftliche Geschlechterforschung. Aktuelles Buchprojekt: Bilder als Regierungstechnologien. Krieg, Gewalt und visuelle Kultur.

Eintritt
4 Euro / 2 Euro ermäßigt / Mitglieder des WKV frei

Württembergischer Kunstverein, Schlossplatz 2, 70173 Stuttgart, Fon: +49 (0)711 22 33 70, info@wkv-stuttgart.de

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